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Echokardiographie und Kardiale Bildgebung

Echokardiographie

Im Echokardiographielabor der Abteilung für Kardiologie und Angiologie werden alle Untersuchungsmethoden der modernen Echokardiographie eingesetzt, u. a. die transthorakale und transösophageale Echokardiographie, 3D-Echokardiographie, Stress-Echokardioghraphie, Kontrastechokardiographie und Gewebe-Doppler-Echokardiographie. Jährlich werden in unserem Echolabor ca. 9000 Untersuchungen) durchgeführt. In Fortbildungsveranstaltungen für niedergelassene Kolleg:innen sowie Krankenhausärzte/-ärztinnen werden Durchführung und Auswertung klinisch bedeutsamer Untersuchungsverfahren erläutert und neueste Entwicklungen auf dem Gebiet der Echokardiographie vorgestellt und diskutiert. Die Grundlagen der Echokardiographie werden darüber hinaus in dem von uns herausgegebenen Lehrbuch umfassend erläutert.

Transthorakale Echokardiographie (TTE)

Die Ultraschalluntersuchung des Herzens von außen ermöglicht eine genaue morphologische und funktionelle und Diagnosestellung bei verschiedenen Herzerkrankungen. Die für Patient:innen schonende und bettseitig einsetzbare Methode kann jederzeit wiederholt und durch weitere Teilmethoden ergänzt werden.

Transösophageale Echokardiographie (TEE)

Bei der transösophagealen Echokardiographie (= Schluckecho-Untersuchung, s. Aufklärungbogen)) wird eine Sonde in die Speiseröhre und den Magen eingeführt, an deren Spitze sich ein Ultraschallkopf befindet. Für die Untersuchung muß der/die Patient:in mindestens 6 Stunden zuvor nüchtern sein. Um die Untersuchung für den/die Patient:in so schonend wie möglich zu gestalten, erfolgt eine Rachenbetäubung und eine zusätzliche Sedierung mit Midazolam. Je nach Fragestellung dauert die Untersuchung 10-20 Minuten und kann ambulant durchgeführt werden. Aufgrund der Medikamentengabe ist der/die Patient:in allerdings nach der Untersuchung fahruntüchtig. Die TEE ist bei bestimmten klinischen Fragestellungen wie z.B. der Suche nach Emboliequellen, dem Verdacht auf eine Endokarditis oder ein Aortenaneurysma indiziert und stellt hier zum Teil das entscheidende diagnostische Verfahren dar.

Stressechokardiographie

Bei der Stress-Echokardiographie (s. Aufklärungsbogen) wird durch die intravenöse Gabe eines Medikaments (Dobutamin) in ansteigender Dosierung bei der/dem Patient:in eine Belastungssituation simuliert. Hierbei kommt es zu einem Anstieg der Herzfrequenz und des Blutdrucks. Neu auftretende regionale Wandbewegunsstörungen während des Testes weisen dabei auf eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels z.B. infolge einer höhergradigen  Verengung der Herzkranzgefässe hin.

3D–Echokardiographie

Mit der 3D-Echokardiographie können die Herzstrukturen räumlich dargestellt werden. Dadurch werden beispielsweise Herzklappen aus jeder beliebigen Perspektive plastisch abgebildet und sogenannte „chirurgische Ansichten“ erzeugt, die sonst noch intraoperativ zugänglich sind. Deshalb stellt die Methode einen wichtigen diagnostischen Baustein für den gezielten Einsatz der minimalinvasiven und rekonstruktiven Herzchirurgie dar.

Kontrast–Echokardiographie

Bei eingeschränkter Bildqualität kann diese durch Gabe eines Linksherzkontrastmittels verbessert werden und dadurch die Darstellung und die Beurteilung der Pumpfunktion der linken Herzkammer optimiert werden. Darüber hinaus wird die Kontrast-Echokardiographie zur Shunt-Diagnostik bei angeborenen Herzfehlern eingesetzt.

Gewebedoppler–Echokardiographie

Dieses echokardiographische Verfahren wird für spezielle klinische Fragestellungen wie z.B die Beurteilung kardialer Zusatzstrukturen oder für die Asynchroniediagnostik bei Patient:innen mit Herzinsuffizienz, bei denen eine Resynchronisationstherapie erwogen wird, eingesetzt.

Magnetresonanztomografie des Herzens (Kardiale MRT)

Die kardiale Magnetresonanztomographie gilt heutzutage als Goldstandard zur funktionellen und morphologischen Untersuchung des Herzmuskels. Außerdem erlaubt sie eine Charakterisierung von myokardialen Pathologien, wie sie im Rahmen einer Myokarditis, eines Myokardinfarktes oder seltenen Kardiomyopathien auftreten.

An der Universitätsklinik Innsbruck besteht eine enge Kooperation der Abteilung für Innere Medizin III (Kardiologie und Angiologie) mit der Abteilung für Radiodiagnostik. Es stehen dadurch insgesamt drei modernste Ganzkörperscanner mit Feldstärken von 1.5 und 3 Tesla für kardiale Fragestellungen zur Verfügung. Pro Jahr werden in Innsbruck 600 bis 700 kardiale MRT durchgeführt.

Die häufigsten Fragestellungen sind:

  • Unklare EKG / Troponin-Dynamik: Myokarditis DD Myokardinfarkt
  • Unklare eingeschränkte Leistungsfähigkeit / Linksventrikelfunktion: Genese einer Kardiomyopathie
  • Versorgung von vitalem Myokard vor Reperfusion
  • Differenzierung intrakardialer Raumforderungen

Die Befundung erfolgt durch die Abteilung für Radiodiagnostik. Durch die „Arbeitsgruppe für kardiale MRT“ besteht auch an der Klinik für Innere Medizin III eine fundierte und innovative wissenschaftliche Expertise. Zentral ist die Anwendung modernster Methoden der kardialen MRT zur Klärung von myokardialen Umbauvorgängen nach einem Herzinfarkt.